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Der Gartenteich in Bau

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Wenn man von Mitten aus Berlin an den Rand der Großstadt zieht und sich ein Häuschen mit Garten leistet, stellt sich die Frage, was soll das für ein Garten sein. Die Möglichkeiten reichen ja von "Naturschutzgebiet" bis zu "erweitertem Wohnzimmer".

Uns stand der Sinn nach einem naturnahen Garten, den man auch benutzen kann. Also vornehmlich heimische Pflanzen, die sich um sich selbst kümmern, etwas Rasen, und ein paar Beete. Nun, das Grundstück ist nicht sehr groß und es stehen auch noch neun Eichen drauf. Und jetzt sollte auch noch ein Gartenteich her. Wozu denn das? Abgesehen davon, dass der Mensch es mag, am Wasser zu wohnen, bildet so ein Teich auch ein Mosaikstein als Biotop im zersiedelten Stadtrandgebiet. Ausserdem bekomme ich gute Laune wenn ich am Wasser stehe und den Fröschen zusehe!

Grundstückgrundriss Gartenschlauch

Also, wie groß soll ein Teich sein und wo soll er hin? 150Liter Teichbecken von Obi oder Schwimmteich? Schwimmteich wäre nicht schlecht, aber dazu fehlt leider der Platz und das Kapital. Wir entschieden uns für eine 6 x 3m grofle Fläche, die nicht so sehr von den Eichen beschattet wird. Auf dem Plan sieht alles ganz gut aus. Um die Dimensionen zu erfassen habe ich die Stelle mit einem Gartenschlauch markiert. Der Teich sollte aus Folie sein. Erstens weil es billiger ist und zweitens weil er dann so werden kann wie er soll.

Mulde 1 Mulde 2
Also die geplante Mulde ausgeschachtet und natürlich alles peinlich ausnivelliert. Sonst läuft das Wasser wieder aus, bevor genug drin ist. Wichtig sind verschieden Wassertiefenzonen (es soll ja kein Koi-Becken werden). Der ersten Fehler, den ich gemacht habe war, dass die Grenzen zur nächsten Wassertiefe nicht deutlich abgestuft wurden. Am besten wäre eine kleine Wulst nach oben. Das lässt sich aber mit der Steifen Folie schlecht machen (Vorteil der Fertigbecken). Die Steine, die die Flachwasserzone begrenzen, können so leicht ins Tiefe rutschen.

Fleece Alle Steine, Wurzel etc. wurden entfernt und zum Schutz der Folie ein Schutzfleece in die Grube gelegt. Ob das mit dem Fleece notwendig ist oder ob eine Steinlose Sandschicht es nicht auch getan hätte, weiß ich nicht. Ratschläge bekommt man allenthalben, auch aus dem Netz. Obwohl keine Fische in den Teich sollen, hatte ich eine Wasserumwälzung geplant. Parallel zum Teich soll ein erhöhtes, schmales Becken verlaufen, in das Steine und Pflanzen kommen. Da soll das Wasser hineingepumpt werden und auf der anderen Seite wieder in den Teich fließen. Dazu eine Bemerkung weiter unten.

Folie

Das Auslegen mit der Folie geht nicht ohne Falten ab. Ich fand das anfangs ziemlich hässlich. Um das zu kaschieren und dem Teich ein natürliches Aussehen bzw. einen natürlichen Boden zu geben habe ich dann alles mit einer Lehm-Kies-Schicht bedeckt. Ich habe das irgendwo aus dem Internet. War aber keine gute Idee. Mulde 1 Mulde 2Beim Abschneiden der überschüssigen Folie muss immer ein Stück sichtbar sein. Weil mir das an der Vorderseite nicht gefallen hat, habe ich die Folie zwischen zwei Lärchenleisten geschraubt und die dann erdbündig eingegraben habe. So konnte ich die Folie dann glatt abschneiden. Kleine Steine zum Beschweren der Folie an der tiefsten Stelle und grofle zum Begrenzen der tiefen Wasserzone, seitlich der Streifen für den Wasserlauf. Nach dem Befüllen und dem Einsetzten der ersten Pflanzen sieht es noch recht übersichtlich aus. Aber der Teich ist erst mal fertig! fertig

Das Wasser im Teich ist bis jetzt immer klar geblieben, selbst wahrend der Zeit als noch Lehm drin war. Den Lehmboden habe ich wieder entfernt, da jede Wasserbewegung (badende Vögel, Köcher etc) Lehmwolken erzeugte, die sich erst nach Stunden gelegt haben. Die Folie sieht man inzwischen auch nicht mehr, da sich ein dichter Belag aus abgestorbenen Algen gebildet hat und die Falten wie Wurzeln aussehen. Ich glaube das es hauptsächlich auf die Umwälzung mit der Pumpe (600l/h) zurück zuführen ist. Auch hier gibt es unterschiedliche Aussagen im Netz. Einerseits bringt eine Umwälzung Sauerstoff ins Wasser und filtert, andererseits vermischt eine Umwälzung das Schichtenwasser. 2014Wie dem auch sei, zurzeit funktioniert das gut. Einen Wasserfilter hatte ich zwischenzeitlich auch in Betrieb. Der macht aber auch nur Aufwand. Der Teich ist relativ wartungsarm. In unregelmäfligen Abständen fische ich Algen, Blätter und totes Substrat aus dem Teich. Der Wasserlauf wird durch die Wurzeln der Pflanzen immer dichter, so das ich von Zeit zu Zeit ein paar Pflanzen rausreißen muss. Die meiste Arbeit hat man im Herbst, wenn die oben erwähnten Eichen ihr Laub abwerfen. Das landet unvermeidlich im Teich und es muss man dann rausfischen bevor es untergeht (dauert ein paar Tage). Wir haben auch schon Netze probiert (weil wir um Urlaub waren). Dort verheddern sich aber mitunter badende Vögel und auflerdem bekommt man die Blätter so gut wie gar nicht wieder aus dem Netz, so dass man es dann wegschmeißen muss. Alles in Allem hat sich der Teich nach einigen Jahren stabilisiert und es kommen immer wieder neue Gäste und Bewohner.